Unser Freund und Mitstreiter Conny ist am 14.2. gestorben. Uns fällt es sehr schwer angemessene Worte dafür zu finden. Deshalb möchten wir uns diesem Text anschließen, der schon auf vielen Webseiten und in vielen Mails aufgetaucht ist.
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Wir, einige Gefährt_innen und Freund_innen von Conny, haben uns zusammen gesetzt und versucht Worte zu finden für etwas, wofür es keine Worte geben kann.
Wenn ein Mensch stirbt, stirbt ein ganzes Universum …
Es fühlt sich an, als hätte die Welt aufgehört, sich zu drehen und wir werden Zeit brauchen, bis wir begreifen, was passiert ist. (Angemessene Worte lassen sich dafür nicht finden.)
Wir trauern um unseren Mitstreiter und Freund Conny, Konrad Wolking, der am Wochenende tödlich verunglückte.
Conny war nicht nur ein guter Mensch (mit Ihm könnte man Pferde stehlen, aber er würde an seinem Arbeitsplatz nicht mal einen Bleistift mitnehmen, es sei denn er wüsste, dass eine Anti-Atom Gruppe den braucht), auf den man sich immer verlassen konnte, auch aus unserem Widerstand gegen Atomanlagen ist er nicht wegzudenken. Er wusste wofür und wogegen er kämpft. Seine Zuversicht und sein Wille sich gegen das unmenschliche, babylonische System zu stellen war unerschütterlich.
Conny war in der Anti-Atom-Gruppe Osnabrück, im Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen, im Orga-Team der letztjährigen Anti-Atom-Camps und darüber hinaus aktiv. Er nahm ganze Gruppen von Aktivist*innen bei sich auf und war für jede Aktion zu haben. Die Thematisierung der Brennelementefabrik in Lingen wäre ohne Conny in den letzten Jahren so nicht möglich gewesen. Ob Technik, Interview, Bündnistreffen, Blockade oder Transportbeobachtung – unermüdlich war er im Einsatz gegen Atomkraft. Conny war hilfsbereit, sympathisch und immer mit einer guten Idee da, wenn er gebraucht wurde. Viel zu viele Pläne können wir jetzt nicht mehr gemeinsam umsetzen.
Uns ist bewusst, dass alles was wir schreiben auf Menschen, die Conny nicht gekannt haben belanglos wirken mag. Alle Versuche, Worte für Todesfälle zu finden, befinden sich in diesem Dilemma. Was wir über den Einzelfall hinaus vielleicht dann doch ausdrücken können ist, dass unser Widerstand ganz maßgeblich von der Initiative, Leidenschaft und Stärke der darin agierenden Individuen abhängt und damit der Verlust jeder einzelnen Person einen bedeutenden Einschnitt darstellt – politisch und persönlich. Conny, du wirst uns fehlen.“
Hier noch Statements Einzelner aus unserer Gruppe:
„Conny gehört zu den wenigen Leuten, die nach Fukushima den Kopf nicht wieder in den Sand gesteckt haben, sondern am Ball geblieben sind. Mit schier unerschöpflicher Energie hat er Aktionen auf die Beine gestellt, die den ganzen Atomwahnsinn – vom giftigen Atomabbau bis zum katastrophalen Umgang mit dem Atommüll – ins Bewusstsein der Öffentlichkeit brachten. Jetzt ist es leider wohl zu spät, um im dafür danke sagen zu können …“ – Renate Heise
„Wir machen uns keine Illusionen: Ohne Conny wird es schwer, aber aufgeben kommt nicht in Frage. Für mich war Conny Vorbild in Sachen Anstrengung und Zuverlässigkeit. Über die Zeit hinweg, in der wir zusammengearbeitet haben, glaube ich, dass wir soetwas wie Freunde geworden sind.“ – Hannes